Ja... Wann der Umbruch kam oder wodurch - ich weiß es wirklich nicht! Ich weiß nur eins: Aus meiner Hass ist pure, innigste Liebe geworden. ;-) Ich könnte jeden Tag Rhabarber-Kuchen oder Kompott essen und das in allen möglichen Varianten!
Meinen ersten selbstgebackenen Kuchen aus diesem leckeren Obst (ist es doch, oder?) habe ich zusammen mit meiner Mum gebacken, die ja gewissermaßen eine Art Lehrerin in Sachen Backen für mich darstelllt. Dank ihr bin ich mit der Einstellung aufgewachsen, dass man für Kuchen, Gebäck und allgemein für Essen keinerlei Päckchen braucht, sondern alles selbst machen kann. Dafür bin ich ihr sehr dankbar, denn in unserer heutigen Konsumgesellschaft geht das Wissen darum, wie man sich Speisen selbst zubereitet immer mehr verloren! Ich finde das aber sowas von wichtig, denn nur wenn ich mir mein Essen und Kuchen selbst zubereite, weiß ich, was drinne ist! Also - danke Mama! ^^
Ihr kennt sicher alle den ganz typischen Rhabarber-Kuchen mit Baiserhäubchen... Ja.. Ich mag Baiser nicht sonderlich und ließ meine Mum deswegen in ihrem altbewährten Koch- und Backbuch nach einer Alternative suchen. Dieses Buch ist sowas wie der Familienschatz und beherbergt ALLES, was ihr euch nur vorstellen könnt. Eigentlich bräuchte meine Mum sonst kein Buch, keine Zeitschrift, keinen Ausdruck aus dem Internet... Das ist echt faszinierend! Da schlägt man hinten irgendeinen Begriff nach und schon hat man die kulinarische Lösung für sein Problem...
Wir entschieden uns also für einen Rahm- oder (wie man bei uns Badnern sagt) Schmandguss, der erst die letzten 20 Minuten auf die Köstlichkeit kommt - also ganz ähnlich wie beim Baiserhäubchen auch. Dank meiner Mum kenne ich nun die kleinen Feinheiten beim Rhabarberschälen und bei der Herstellung des Kuchens und diese Anmerkungen mag ich euch sehr gerne weitergeben:
- O-Ton meiner Mum: "Rhabarberschälen braucht Geduld und Muse. Setz dich zu mir und wir machen das in aller Ruhe!" ^^
- Den Boden und den Rand lieber etwas dicker machen, damit ihn die Rhabarberstückchen nicht aufpieksen!
- Den Pudding für die Füllung mit 100ml Milch weniger kochen - also mit 400ml! Der Rhabarber verliert ziemlich viel Flüssigkeit und gleicht dadurch locker die fehlenden 100ml aus. Kochst Du den Pudding mit 500ml, so wird die Füllung viel zu flüssig. Außerdem solltest Du ihn mit einem Esslöffel Zucker mehr kochen, um die Säure des Rhabarbers ein wenig auszugleichen.
Hier nebenan seht ihr den "kläglichen" Rest....
Und nun eröffne ich mit diesem Rezept meine ganz persönliche Rhabarber-Saison und gebe euch ein Versprechen: Es werden noch einige Rezepte folgen! Unter anderem ein Posting über meine Rhabarber-Sirup-Herstellung! Man darf also gespannt sein ;-)
Rhabarber-Rahm-Kuchen nach Mamas Rezept:
Du benötigst für eine 26er Springform..
für den Boden:
100g Butter
100g Butter
100g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
220g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
für die Füllung:
800g Rhabarber
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
400ml Milch
4 Essl. Zucker
für den Rahmguss:
80g Zucker
3 Eier
(trennen)
1 Becher Schmand
oder Sauerrahm
So zauberst du den Kuchen:
Rühre zuerst die Butter, den Zucker und das Ei schaumig.
Dann gibst du Mehl und Backpulver hinzu und rührst es krümelig. Um einen
homogenen Teig zu erhalten, musst Du ihn nun von Hand zusammenkneten – mehle
die Arbeitsfläche vorher ein wenig ein, damit er nicht kleben bleibt!
Nun fettest Du eine runde Backform ein und trennst den
Boden von der Seite ab. Nimm ca. 2/3 des Teiges und welle ihn auf dem Boden mit
einem Nudelholz gleichmäßig aus. Schließe das Seitenteil der Backform nun
wieder um den Boden und drücke den Rest des Teiges an die Seiten, sodass du
einen vollständigen Teigboden ohne Füllung erhälst. Stelle den Boden solange
kalt, bis du die Füllung fertiggestellt hast.
Für die Füllung musst du den Rhabarber waschen, schälen
und in kleine, längliche Stücke schneiden. Koche dann den Pudding mit 400ml
Milch und 4 Esslöffel Zucker nach Packungsanweisung und gib den Rhabarber
hinein, sobald er fertiggekocht ist. Die Füllung kommt dann auf den Kuchenboden
und dann für ca. 35 Minuten bei 160°C (Umluft) in den Backofen.
So sieht der Kuchen ohne Rahmguss aus, wenn er für sein "Dächlein" bereit ist. |
Wenn der Kuchen noch 20 Minuten braucht, kannst Du den
Rahmguss vorbereiten: Schlage die Eiweiß zu einem steifen Eischnee und stelle
diesen beiseite. Dann rührst du den Zucker, die Eigelbe und den Schmand bzw.
Rahm zusammen. Am Ende hebst du den Eischnee ganz vorsichtig mit einem
Teigschaber unter.
Rhabarber-Kuchen mit Schmandguss - bereit für 20 Minuten bräunen! ;-) |
Nimm Deinen vorgebackenen Kuchen aus dem Ofen und
verteile den Rahmguss gleichmäßig über diesem. Danach muss er nochmals für ca.
20 Minuten in den Ofen. Er ist fertig, wenn der Guss schön braun geworden ist.
Lass es Dir schmecken! ;-)
eure Zuckerschnute